Los Angeles/Berlin, 12. Juni 2023: Nachdem er schon im Frühjahr mit „Marzipan“ den ersten Vorboten präsentiert hatte, gibt der US-amerikanische Singer/Songwriter und Produzent Jonathan Wilson in dieser Woche weitere Details über das dazugehörige Album bekannt: Eat The Worm erscheint am 08. September 2023 bei BMG – und kann ab sofort vorbestellt werden. >>
Parallel zur offiziellen Albumankündigung serviert Wilson in dieser Woche auch die nächste Single „Charlie Parker“, die ab sofort überall im Stream verfügbar ist. Flankiert wird der sechsminütige (!) neue Song von einem umwerfend-skurrilen Video, für das sich Wilsons Ehefrau, die Künstlerin Andrea Nakhla verantwortlich zeichnet. Sie hat dafür wie zuletzt schon mit KI- bzw. Stable Diffusion-Technologie gearbeitet – einem Deep-Learning-Text-zu-Bild-Generator.
„‘Charlie Parker’ zählt ganz klar zu meinen absoluten Lieblingssongs auf Eat The Worm“, sagt Jonathan Wilson über die zweite Auskopplung, mit der er unter anderem Erlebnisse aus dem Boston der Achtziger, dem North Carolina der Neunziger sowie die Erfahrung eines europäischen Jazzfestivals kurz nach der Jahrtausendwende verarbeitet. „Es ist ein fantastischer, komplett fiktionaler Trip ins Reich der Fantasie. Und es stecken darin auch viele der Höhen und Tiefen, die ich in den letzten 10 Jahren als Tourmusiker erlebt habe. Vor allem kommt da richtig viel zusammen: Streicher und Bläser, wilde Gitarren und Röhrenglocken, ja sogar ein paar Bebop-Elemente – daher auch der Titel des Stücks. Vor allem bringt ‘Charlie Parker’ schon sehr gut auf den Punkt, worum es bei dem neuen Album geht: Um Abenteuer, um Loyalität, um Spaß. Dazu haben wir noch so ein krass psychedelisches KI-Video gemacht, was die Stimmung des Tracks einfach mal perfekt einfängt.“
Wie auf dem gesamten Album, hat Wilson so gut wie alle Instrumente von „Charlie Parker“ selbst eingespielt und dazu auch die Rolle des Produzenten selbst übernommen. Während er sich unter anderem um Gitarre, Klavier, Schlagzeug und Keyboards kümmerte, schaute neben dem Bassisten Jake Blanton (The Killers) auch eine Auswahl von renommierten Streicher:innen und Bläser:innen im Studio vorbei – unter anderem C.J. Camerieri (Bon Iver), Rita Andrade (Kanye West), Wynton Grant (Miley Cyrus, Hans Zimmer) und Paul Cartwright (Lana Del Rey, Mary J. Blige).
„Die meisten der neuen Songs sind im Grunde genommen eine Reaktion auf die Sachen, die ich sonst als Produzent mache“, sagt Wilson weiter. „Ich war also gerade wieder im Studio, machte andauernd lange Sessions bis in die Nacht, als mir irgendwann klar wurde, dass viele meiner Freunde und auch viele der Leute, die ich bewundere, sehr viel vorsichtiger werden, sobald sie so ein Studio betreten. Sie halten sich irgendwie zurück. Ich versuche dann oft, sie dazu zu bringen, etwas Verrücktes zu probieren, etwas Ausgefallenes und Wildes zu machen, aber sie sagen dann meistens nur: ‘Nein, nein, das klingt einfach zu durchgeknallt, JW.’ Ich versuche ihnen dann klarzumachen, dass viele der richtig coolen Songs, auf die man selbst steht, auf irgendwelchen ziemlich verrückten Ideen basieren. Manchmal muss man einfach was riskieren, muss dem Drang widerstehen, sich zurückzuhalten und doch wieder nur ein stumpfsinniges Album zu machen, das man eigentlich schon kennt. Es muss einfach auch ein bisschen schräg sein!“
Um diesen (schrägen) Ideen genügend Raum zu geben, hat sich Jonathan Wilson viel Zeit genommen und die Songs von Eat The Worm über einen Zeitraum von gut zwei Jahren reifen lassen. Und da er schließlich selbst Eigentümer der Fivestar Studios im kalifornischen Topanga Canyon ist, konnte er sich auch nach den eigentlichen Aufnahmen so viel Zeit für den Feinschliff nehmen, wie er wollte. „In den neuen Songs stecken wahnsinnig viele Details. Ich hatte das Gefühl, dass es dieses Mal einfach an der Zeit war, meinen Sound zu erweitern, weshalb ich auch viel mehr mit Streichern und Bläsern gearbeitet habe“, so Wilson. „Und ich wollte ein paar der Sound- und Produktionsansätze, die ich für andere Leute im Studio entwickelt habe, auf meine eigenen Kompositionen übertragen. Dementsprechend habe ich sehr viel im Studio experimentiert, und so gut wie keiner der neuen Songs ist auf der Gitarre entstanden. Ich wollte einfach unbedingt etwas machen, das anders, frisch und neu klingt.“
Gebürtig aus North Carolina, zog Jonathan Wilson schon vor gut 15 Jahren nach Los Angeles, wo er als gefragter Produzent, Multiinstrumentalist und Komponist sofort zentrales Mitglied der Songwriter-Community wurde. Schon auf den gefeierten Alben Gentle Spirit (2011), Fanfare (2013) und Rare Birds (2018) erledigte er so gut wie alles im Alleingang, spielte fast alle Instrumente selbst ein und übernahm auch die Produktion. Kurz vor Beginn der Pandemie ging er nach Nashville, um dort im legendären Sound Emporium Studio von „Cowboy“ Jack Clement das Album Dixie Blur (2020) aufzunehmen – eine Sammlung von Songs, mit denen sich Wilson sowohl klanglich als auch inhaltlich ganz klar auf seine Südstaaten-Wurzeln bezog. Einerseits eine Rückbesinnung auf seine musikalischen Roots im US-Süden, machte er mit dem Vorgänger zugleich auch einen Schritt nach vorn, indem er auch zeitgenössische Sounds ins Spiel brachte.
Als gefragter Live-Musiker regelmäßig auf den größten Bühnen der Welt zu sehen, hat Jonathan Wilson parallel zu seinen Solo-Veröffentlichungen in den letzten Jahren auch als Produzent für etliche hochkarätige Kolleg:innen gearbeitet, unter anderem für Father John Misty, Margo Price, Billy Strings, Conor Oberst, Roy Harper, Dawes und Angel Olson.
Quelle: BMG RIGHTS MANAGEMENT